The Future of MOOCs and the Art of Disruption

Auf meiner Suche nach Suche “Handwerkszeug” für die Implementierung und Durchführung von Corporate MOOCs bekam ich eine Menge an Input, viele Dank dafür.

Von Yannis Angelis (hier sein Twitter-Account) bekam ich letzte Woche einen Newsletter: „The MOOCRUPTOR – The latest breaking news on MOOCs and disruption„. Das Spannende daran, der Newsletter kommt aus dem Jahr 2030. Yannis ist Global Marketing Director bei Fresenius Kabi, er befasst sich mit „Beyond Storytelling“ und ist bei der Online Educa Berlin (OEB) ein wichtiger Impulsgeber für Innovationen im Corporate Learning.

Der Newsletter aus dem Jahr 2030 beschäftigt sich mit der Frage, was aus dem guten alten Weiterbildungsformat „MOOC“ geworden ist und welche neue Trends zu beobachten sind. Der Newsletter ist die Dokumentation eines Workshops, den Yannis im Mai 2017 auf der EMOOCs 2017-Konferenz durchgeführt hat. Spannend genug um gleich mit Yannis eine Online-Session zu vereinbaren.

Dabei habe ich erfahren, dass Yannis bereits im Jahr 2013 in seinem Unternehmen einen MOOC durchgeführt hat. Und zwar im Bereich des Produktmanagements. Das war bislang für mich kein prädestiniertes Einsatzfeld für MOOCs, denn hier stand aus meiner Sicht die Vermittlung von stabilen und konsistenten Informationen im Vordergrund. Also eher ein Anwendungsfall für klassisches E-Learning, aber Yannis hat das Potential von MOOCs auch in einem solchen Umfeld deutlich gemacht.

Nun wissen wir alle, dass es nicht so leicht ist, über die Zukunft nachzudenken und dann auch noch gute Ideen zu haben. Daher war ich an der Methode interessiert, mit der Yannis diesen Workshop gestaltet hat. Kurz zusammengefasst, zunächst wird das Thema aufgegliedert, das kann man sich analog der Felder von einem Business Canvas vorstellen. Dann werden die Workshop-Teilnehmer dazu eingeladen, über die einzelnen Felder nachzudenken. In einem spielerischen Ansatz wird dazu gewürfelt und man bekommt damit je nach Zahl eine bestimmte Denkrichtung vorgegeben. Das kann z.B. „Boom“ oder auch „Crash“ sein. Also was passiert beispielsweise mit Assessments in der Zukunft? Wie sehen MOOCs aus, wenn das Thema „Assessment“ boomt und daraus nachhaltige Geschäftsmodelle entstehen? Oder die gegensätzliche Richtung, was passiert, wenn die Lernenden selbst die Verantwortung dafür übernehmen? Da ein Würfel sechs Seiten hat gibt es eine große Vielfalt an vorgeschlagenen Denkrichtungen. Ich denke, das muss man mal selbst mitgemacht haben. Yannis hat daher zugesagt, Ende September zum Corporate Learning Camp zu kommen und mit uns mal ein paar Runden „zu spielen“. Interesse?

Zum Abschluss noch ein paar ausgewählte Impulse zur Zukunft von MOOCs aus den Workshop-Ergebnissen in Stichworten, die aber nur einen ersten Eindruck von den möglichen Zukunftsvisionen geben sollen:

  • Geschäftsmodell: Freelancer mit Ratingsystem, MOOC-Store, flexible MOOC-Bausteine, bestehende Lerndienstleister erkennen das Thema
  • Traditionelle MOOcs werden neu erfunden: Das Ende von linearen MOOCs, Integration von Storytelling, szenarienbasierte Inhalte, MOOCs für neue Devices (z.B. implantierte Microchips)
  • Lernbegleiter: anstelle eines Lernbegleiters eine Vielzahl an Lernbegleitern (Peer-to-Peer), Chat Bots als Lernbegleiter, Chat Bots lernen selbst in MOOCs
  • Kollaboration: Abarbeiten einer Problemliste im MOOC, projektbasierte MOOCs, Change Assignments anstelle von Lernzielen, Lernende nehmen als Gruppe teil

Wer möchte, kann hier das Gespräch mit Yannis „nachschauen“:

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Video-Link: https://youtu.be/Qhbz0aKArZI

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