Auch ich habe mir ein Ziel gesetzt im Rahmen des Projektes #MeinZiel22. Storytelling will ich beherrschen. Seitdem ich mir das Ziel klar gemacht habe, entwickelt mein Gehirn eine Lern-Strategie. Du musst
- Im Internet recherchieren
- Prüfen, ob ein Kurs dazu hilfreich ist
- Gute Beipiele für Storytelling finden
- Eine Storytelling Community finden
- Dich mit Storytelling-Experten vernetzen
- …
Diese Gedanken werden immer mehr. Je länger die Liste wird, umso mehr wird mir klar, das muss geplant werden. Aber den Plan fängt man am besten erst an, wenn man alles zusammen hat. Ja, demnächst werde ich mich dann mal hinsetzen und einen guten Plan machen.
Planen wir Lernen nicht immer so?
Das fühlt sich sogar professionell an. Noch ist mein Plan nicht reif. Eine angenehme Distanz hat das Thema für mich. Da schwingt so ein beruhigendes Gefühl mit: “Wenn ich dafür nicht ausgebildet bin, dann kann ich das ja noch nicht könnnen.” Eine schön entlastende Begründung, noch nicht gleich anzufangen.
Storytelling – Warum machst Du das nicht einfach?
Die Frage stellte mir meine Frau neulich. Ich kann das ja noch gar nicht, war meine spontane Antwort, begleitet von meinem oben beschriebenen distanzierten inneren Bild. Ich warte also noch ab, wurde mir dabei so richtig klar. Mir kam auch so ein leiser Gedanke, dass das Warten auf den Lern-Plan ja auch eine schöne Ausrede ist, jetzt noch nicht zu starten.
Und wenn ich auf das ganze Planen verzichte und einfach anfange? Was würde dann passieren?
Wie lernen eigentlich Kinder?
Kleine Kinder planen ihr Lernen nicht. Sie fangen an etwas zu tun. Ihnen geht es ums Machen, ums aktive Gestalten ihres Vorhabens. Sie sind erst zufrieden, wenn sie etwas machen können, dass sie vorher nicht konnten. Lernen kann man also auch ohne Plan. Und kleine Kinder würden auch nie sagen, dass sie etwas gelernt haben, nur das sie etwas geschafft haben. Das Lernen geschieht bei Ihnen ganz nebenbei, unbemerkt.
Fokussieren aufs Tun, nicht aufs Lernen
Es macht auch für uns Erwachsene Sinn, mit dem Tun zu beginnen, und nicht mit dem Lernen. Wer neues Handeln beginnt, bei dem entstehen Fragen. Die Suche nach Antworten ist dann die Motivation fürs Lernen. Und im weiteren Verlauf des neuen Handelns entstehen ja immer weitere Fragen, deren Antworten am Ende auch zu umfangreichem Wissen führen.
Dagegen geben wir ja im oben beschriebenen üblichen Lernweg immer schon Antworten auf Fragen, die von den Lernenden noch gar nicht gestellt wurden.
Selbstgesteuertes Lernen hat wohl immer ein Handlungsziel
Wenn sich jemand selber aufrafft, in neue Gebiete vorzudringen, dann steckt da fast immer ein neues Handlungsziel dahinter. Nur um etwas mehr zu wissen, es aber nicht anwenden zu wollen, werden die wenigsten lernen wollen.
Also, immer wenn es nicht um gesundheitlich oder wirtschaftlich gefährliches Handeln geht, scheint mir das Lernen über den Start des eigenen Tuns der geeignetere Weg.
Fazit:
Der Fokus aufs Handeln, also das Planen dessen, was man neu tun möchte, erzeugt ganz nebenbei die Motivation zum Erarbeiten des nötigen Wissens für die einzelnen Handlungsschritte. Das dürfte effektiver und motivierender sein, als das üblicherweise praktizierte Lernen vor dem eigenen Handeln. Bei möglichen Gefahren für Umgebung oder Lernende gilt das natürlich nicht.
Vielleicht sollten wir in dem Zusammenhang auch von “Lernzielen” abrücken. Hier geht es um Handlungsziele, und damit ganz eindeutig um Kompetenzen.