Matthias Strube ist Manager Personalentwicklung bei PATRIZIA Immobilen AG.
Herr Strube, Sie haben erst seit kurzem den Twitter Account @matzestrube und deshalb erst wenige Tweets gesendet.
Würden Sie sagen, Twitter ist ein Learning-Tool für Sie?
Twitter ist für mich definitiv ein Learning Tool. Ich habe in den letzten Wochen dazu folgende Erfahrung gemacht:
Ausgangssituation: Für mich waren sämtliche Hintergründe zum Thema Lernen 4.0 unbekannt. Ich hatte keine Berührung mit diesem Thema. Auch das Thema Kompetenzentwicklung hatte ich bisher aus einer ganz anderen Perspektive gesehen.
In den letzten Wochen und Monaten konnte ich durch Twitter und den Kontakt und Tweets zu Leuten in dem Bereich sehr, sehr viel dazulernen. Vor allem auch Infos über aktuelle MOOCS oder BarCamps oder oder. Twitter ist für mich so zu einem sehr wichtigen Tool geworden.
Was ich noch nicht erlebt habe ist eine große Feedbackwelle zu Tweets von mir, aber ich stehe ja noch am Anfang.
Twitter hilft aber definitiv sehr „Up-to-date“ in einem Thema zu bleiben und die aktuellen Entwicklungen mitzubekommen. Ich denke aber es kommt auf das Thema und Gebiet an. Hier weiß ich nicht, ob man Twitter für alle Lerngebiete gut nutzen kann. Da ich mich aktuell viel mit Lernen 4.0 beschäftige und viele Menschen in diesem Gebiet auch twittern, ist Twitter sehr hilfreich. Ob das beispielweise bei Themen in der Buchhaltung oder so ähnlich ist, weiß ich nicht. Potential gibt das Tool aber her. Es ist eben von der Aktivität der Nutzer abhängig.
Sie haben einige Follower, also Menschen, die wissen wollen, was Sie twittern. Schreiben Sie Ihre Tweets für Ihre Follower?
Bisher habe ich die meisten Tweets eher für mich geschrieben, um Reaktionen darauf zu bekommen oder mit Menschen in Kontakt zu kommen. Ich denke dies liegt aber vor allem daran, dass ich momentan noch eher im „Lernmodus“ und weniger im „Lehrmodus“ zum Thema Corporate Learning bin. Aber das wird sich ändern, wenn ich selber mehr Dinge entdecke oder entwerfe, die ich dann teilen kann.
Den Perspektivwechsel den Sie in ihrer Frage beschreiben, halte ich aber für sehr wichtig. Es wäre für mich ein großes Ziel und Wunsch wir könnten dieses „Ich teile gern“ in der Lernwelt, Lerngesellschaft verankern. Denn wir alle könnten davon wahnsinnig profitieren und es würde helfen. Social Media sind hier eine große Hilfe, da jeder selbst entscheiden kann, ob er meinen „Senf“ weiterlesen möchte oder eben nicht und sämtliche Grenzen verschwinden.
Sie selbst folgen auch einigen Menschen auf Twitter. Da kommen vermutlich ganz schön viele Tweets zusammen. Lesen Sie die alle?
Ich scanne in der Regel Stichworte. Was mich anspricht klicke ich an und folge dann dem Link zu einem Artikel, Video, Blogbeitrag ….oder oder oder.
Alles lesen würde mich, selbst bei meinen 11 Kollegen, denen ich bis jetzt „erst“ folge, bereits überfordern und überfrachten und manche interessiert mich auch nicht. Analogie dazu: Wie Zeitungsartikel die man nach Überschriften scannt und was anspricht oder interessiert wird gelesen, alles andere nicht.
Gibt es Kriterien, nach denen Sie auswählen, wem Sie folgen?
Die gibt es. Da ich mich aktuell viel mit dem Thema Lernen 4.0 und Arbeitswelt 4.0 beschäftige, wähle ich Menschen aus, die ebenfalls in diesem Thema arbeiten. Hier möchte ich mich gern vernetzen und verbinden. Auch gerne meine Sichtweisen teilen. Auf diese Gruppe beschränke ich momentan meine Auswahl.
Dinge wie Hobbys, Interessen etc. lasse ich außen vor, um nicht zu viele Tweets durchscrollen zu müssen.
Vielen Dank für das Interview sagt Karlheinz Pape.
Die Zusammenfassung der Interviews gibt es beim CorporateLearningCamp – CLC16.