L&Dpro BarCamp: Fachmesse zu einem Lernevent gemacht?

Nur der Versuch macht klug. Das Experiment hat am 9. Mai 2019 in München stattgefunden: Auf der Weiterbildungsmesse L&Dpro hat die Corporate Learning Community den Besuchern ein BarCamp zum Austausch angeboten.

Bild: KhPape CC BY

Ziel des L&Dpro BarCamps:

Geplanter Ablauf des L&Dpro BarCamps:

  • Stündliche Sessionplanung:
  • 10.00 Uhr / 11.00 Uhr / 12.00 Uhr / 13.00 Uhr / 14.00 Uhr
  • Danach jeweils maximal 3 Sessions parallel,
  • zweimal nacheinander, ab Minute 20 und Minute 40
  • Session-Dauer: 20 Minuten
  • Insgesamt wären damit maximal 30 Sessions möglich.

Tatsächlicher Ablauf:

  • Die stündliche Sessionplanung kam nicht zustande, weil niemand zur vollen Stunde aus der Halle zum Eingang kam.
  • Damit gab es auch keine Möglichkeit der Einstimmung oder Erklärung für die, die noch keine BarCamp-Erfahrung hatten.
  • Der Sessionplan füllte sich trotzdem mit 18 Session-Vorschlägen, weil Besucher ihren Sessionvorschlag zwischendurch einfach anpinnten
  • Großer Unterschied zwischen Vor- und Nachmittag:
  • Von 10.00 bis 12.00 Uhr wurden von den möglichen 12 Sessionplätzen nur 3 belegt
  • Von 12.00 bis 15.00 Uhr wurden von den möglichen 18 Sessionplätzen 15 belegt
  • Die 18 Sessions waren auch gut besucht, von 4 bis 25 Teilnehmenden, und geschätzt im Durchschnitt mit je 7 Personen besetzt.
  • Wir gehen also von 7 x 18 Teilgebenden aus: Etwa 126 Personen waren in den BarCamp-Sessions
  • Link zum Sessionplan

Bewertung des Experiments

  • Mit den 18 stattgefundenen Sessions, ist bewiesen, das die Besucher-Kommunikation im Interesse von Besuchern liegt.
  • Die gut angekündigten Vorträge standen in Konkurrenz zu den nur zufällig zu entdeckenden BarCamp-Sessions.
  • (Die drei kleinen BarCamp-Anzeige-Bildschirme erreichten nur Besucher an den Rändern der Messe.)
  • Hilfreich war wohl das Austeilen der Session-Vorschlagsblätter an alle Besucher.
  • Mit 126 Session-Teilgebern haben wir vermutlich 25% der Besucher erreicht (wenn wir von 500 Messe-Besuchern ausgehen)

Vorschläge für die nächste Messe

  • Alle Beiträge für und mit Messe-Besuchern übersichtlich nebeneinander auf der Messe darstellen:
  • Auf zentraler Bühne in der Mitte der Messe:
  • Jede Stunde 6 Minuten mit kurzen “Vortrags-Pitches” und “Session-Pitches” für alles was in dieser Stunde folgt –
  • für alle hörbar in der ganzen Halle
  • Damit werden zwar die Gespräche an den Ständen zu jeder Stunde kurz unterbrochen, aber es trägt deutlich zur Übersicht für die Besucher (und die Anbieter) bei
  • Alle Vorträge und BarCamp-Sessions dann nebeneinander den Besuchern auf großen Anzeigen zur Wahl stellen
  • Die Vortragszeiten und die BarCamp-Session-Zeiten angleichen,
  • Alle in ein 25-Minuten-Raster bringen
  • Jeder Besucher kann dann zu jeder Stunde neu entscheiden, was ihn jetzt am meisten interessiert.
  • Das BarCamp muss integrierter Bestandteil der gesamten Besucher-Kommunikation mittendrin werden, nicht ein separates Anhängsel.

Fazit des Experiments:

Ja, das Fomat passt auch auf eine Messe. Mit 25% der Messe-Besucher wurde das BarCamp auch als attraktiv angesehen. Die zentrale Kommunikations-Plattform für die Besucher ist es aber noch nicht. Deshalb muss ein nächstes Messe-BarCamp zentraler sichtbar und zeitlich abgestimmt mit den übrigen Vorträgen laufen. Aber für den Versuch sind wir dankbar!