Entwicklung von Kompetenz erfordert andere Lern-Settings

Das Ziel jeder Weiterbildung ist Handlungsfähigkeit im Job – auch in unvorhersehbaren Situationen. Die ewige Diskussion um den mangelnden Transfer an den Arbeitsplatz zeigt, dass wir das Ziel „Handlungsfähigkeit“ mit unseren bisherigen Weiterbildungen offenbar nicht zufriedenstellend erreichen. Auf der „Personal Süd“ hat Prof. John Erpenbeck dazu einen bemerkenswerten Vortrag gehalten. Seine Aussagen bezogen sich auf ein neues Buch „Stoppt die Kompetenzkatastrophe“, dass er mit Prof. Werner Sauter gemeinsam geschrieben hat. Darin plädieren sie dafür, das Ziel von Bildungsorganisationen zu verändern. Weg vom „Wissen wie es geht“, hin zu „Ich kann es“, so könnte man diese Änderung knapp umschreiben. Erst wenn man etwas schon mal gemacht hat, kann man von Kompetenz sprechen, so die beiden Kompetenz-Experten.

Das Besondere am kompetenzorientierten Lernen ist, dass nun ganz klar wird, dass man Komeptenz nicht vermitteln kann. Die kann man sich immer nur durch eigenes Handeln erarbeiten. Das erfordert selbstgesteuertes Lernen – und damit ein ganz anderes Lern-Setting als wir es in üblichen Seminaren heute anbieten. Das braucht auch eine Umgebung in der dieses selbständige Handeln möglich ist. Das wird in den meisten Fällen auch der Arbeitsplatz sein, und nicht ein Seminarraum. Damit muss sich auch die Rolle der bisherigen Trainer deutlich verändern.

Prof. Erpenbeck und Prof. Sauter haben mir freundlicherweise ein paar Fragen dazu in diesem Video beantwortet:

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Video-Link: https://youtu.be/t2PfEBf89Fc

Die Diskusion über kompetenzorientierte Weiterbildung wird beim CorporateLearningCamp weitergehen: Prof. Werner Sauter hat sich schon zum CLC16 angemeldet. Prof. John Erpenbeck prüft, ob er ebenfalls kommen kann.