Wie Anja C. Wagner in ihrem Beitrag „Future Skills: Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit von Unternehmen“ schreibt, werden wir uns beim diesjährigen CLCLunch&Learn auf das Thema „Future Skills“ konzentrieren. Für alle, die bereits jetzt tiefer in das Thema einsteigen wollen, es gibt zahlreiche Studien, die das Thema „Future Skills“ untersuchen und unterschiedliche Perspektiven sowie Ansätze bieten. Hier sind einige der wichtigsten Studien und ihre Erkenntnisse:
Stifterverband Studie 2021
Diese Studie vom Stifterverband in Zusammenarbeit mit McKinsey & Company hebt vier Hauptkategorien von Future Skills hervor:
- Technologische Kompetenzen: z.B. Softwareentwicklung und Künstliche Intelligenz.
- Digitale Schlüsselkompetenzen: z.B. Umgang mit digitalen Tools und Plattformen.
- Klassische Kompetenzen: z.B. Problemlösungsfähigkeit und Resilienz.
- Transformative Kompetenzen: z.B. Missionsorientierung und Innovationskompetenz, die notwendig sind, um gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel anzugehen.
Future Skills Metaanalyse (Next Skills)
Diese Metaanalyse vergleicht verschiedene Studienansätze und identifiziert 17 Future Skills, die in drei Kategorien unterteilt werden: Selbstorganisationskompetenzen, Emergenzkompetenzen und instrumentelle Kompetenzen. Die Studie umfasst sowohl deutschsprachige als auch internationale Studien und bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Kompetenzanforderungen der Zukunft.
Delphi-Studie (Next Skills)
In dieser Studie wurden internationale Experten aus Hochschulen und der Wirtschaft zu den zukünftigen Kompetenzen in der Hochschulbildung befragt. Im Ergebnis wurde 16 Future Skills identifiziert, die in drei Dimensionen unterteilt sind: subjektive, objektive und soziale Dimensionen. Zudem wurden vier Szenarien für die Zukunft der Hochschulbildung entwickelt, die verschiedene Transformationsmöglichkeiten der Bildungssysteme aufzeigen.
Future Skills Navigator (Pechstein / Schwemmle)
Der Future Skills Navigator basiert auf den vier Kompetenzbereichen der Future Skills: Rational, Spirituell, Emotional und Transformational. Der Navigator bietet konkrete Definitionen, 64 spezifische Future Skills und Übungen zum Schnellstart, um den Menschen die notwendigen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen. Er hilft dabei, Skill-Gaps zu identifizieren und durch ein Upskilling die Fähigkeiten und Kompetenzen weiterzuentwickeln.
(Link zu den Übungen zum Schnellstart)
Bertelsmann Stiftung
Die Forschung der Bertelsmann Stiftung betont die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Lernprozesses, um den Anforderungen der digitalen und nachhaltigen Transformation gerecht zu werden. Sie unterscheidet zwischen fachlichen, überfachlichen und digitalen Kompetenzen und betont die Bedeutung von Green Skills, die im Zuge der Twin Transition immer wichtiger werden. Interessant ist der Jobmonitor, der auf Basis von 60 Millionen Online-Stellenangeboten eine Analyse der fachlichen und überfachlichen Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht.
Future Skills: Welche Kompetenzen für den Standort Baden-Württemberg heute und in Zukunft erfolgskritisch sind
Die Future-Skills-Cluster in Baden-Württemberg wurden durch einen datengestützten Ansatz identifiziert. Über eine Million Stellenanzeigen wurden mit modernen Verfahren des maschinellen Lernens analysiert, um für den Standort Baden-Württemberg relevante Future-Skills-Cluster zu identifizieren. Anschließend wurden diese Cluster mit Expertinnen und Experten in Fokusgruppen und Interviews validiert. Dieser Prozess ermöglichte es, die Breite der baden-württembergischen Unternehmen einzubeziehen und die Einschätzung von Expertinnen und Experten aus Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Verwaltung und Verbänden in die Identifikation und Validierung der Future-Skills-Cluster einfließen zu lassen. Insgesamt wurden 33 Future-Skills-Cluster identifiziert, die sich vier Kategorien zuordnen lassen: technologische Fähigkeiten, Industriefähigkeiten, digitale Schlüsselqualifikationen und überfachliche Fähigkeiten.
The Future of Skills: Employment in 2030 (Pearson und Oxford Martin School)
Diese Studie untersucht die Fähigkeiten und Kenntnisse, die im Jahr 2030 in den USA und in Großbritannien am meisten gefragt sein werden. Sie unterstreicht die Bedeutung der Entwicklung von Fähigkeiten, die einzigartig menschlich sind, wie Originalität, aktives Zuhören und fließende Ideen, um auf einem zunehmend automatisierten und KI-gesteuerten Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Studie legt nahe, dass sich Bildungssysteme und Arbeitgeber schnell anpassen müssen, um flexible und anpassungsfähige Lernwege anzubieten, die den sich ändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden.
Skills-Based Hiring (McKinsey & Company)
Diese Studie untersucht den Übergang zu kompetenzbasierten Einstellungspraktiken und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen. Es wird betont, wie wichtig es ist, übertragbare Kompetenzen zu identifizieren und zu validieren, klare Karrierepfade zu schaffen und den Arbeitnehmern Möglichkeiten für kontinuierliches Lernen und Umschulung zu bieten. Die Studie geht auch auf die Hindernisse ein, denen sich Arbeitgeber bei der umfassenden und nachhaltigen Umsetzung dieser Praktiken gegenübersehen, z. B. beim Erwerb und der Validierung von Qualifikationen und bei der Erzielung eines internen Konsenses.
Diese Studien bieten umfassende Einblicke und Handlungsempfehlungen, wie die Bildungssysteme darauf vorbereitet werden können, die heutige Erwerbsbevölkerung, aber auch zukünftige Generationen auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten.
Alle, die mit auf die „Future Skills“-Lernreise gehen möchten, sind herzlich zum nächsten CLCLunch&Learn „Future Skills“ für eine sich wandelnde Welt: Agilität in der Bildung am Donnerstag, den 23. Mai 2024 zwischen 13.00 und 14.00 Uhr eingeladen.