Corporate Learning Practice Camp – #CLPC23: Auswertung des OrgaTeams

Das „Practice First“ Experiment war ein Anfang

Wir wollten das Lernen mit der praktischen Aufgabe beginnen. Erst sollten Fragen bei den Lernenden entstehen, bevor Antworten kommen. Und im Idealfall erarbeiten sich die Lernenden die Antworten selber.

Wie bei dem Experiment erwartbar, ist das in unterschiedlichen Sessions mehr oder weniger gut gelungen. Session-Gebende sind das „Sich-Zurücknehmen“ nicht gewohnt, und Teilgebende erwarten oft die Anleitung zum Vorgehen.

Das OrgaTeam des CLPC23 ist aber überzeugt von der Practice First Idee, weil damit das Lernen intensiver wird, und gleichzeitig ein Rahmen für persönliche Kompetenzentwicklung entsteht: Kompetenz erfordert immer, etwas schon einmal selbst gemacht zu haben. Practice First sollte also auf beiden Seiten weiter eingeübt werden, bei den „Lehrenden“ und bei den Lernenden.

Lehren aus den Sessions: „Practice First“ als gemeinsames selbstgesteuertes Lernen

Idealerweise startet eine Practice-Session mit einer konkreten Aufgabe, mit einem für alle verständlichen Ziel. Und mit dem Zutrauen, dass die Lernenden die Aufgabe schon allein bewältigen werden. Nun hängt das auch von den Vorkenntnissen der Lernenden ab. Da scheint das Vorgehen der Software Craftsmanship Community interessant, Klein-Gruppen mit Erfahrenen und Neulingen zusammenzustellen.
Session-Gebende oder „Lehrende“ sind angehalten, zu Beginn eine für die Zielgruppe passende Aufgabe konkret zu stellen und ganz kurz zu erläutern – um die Lösung dann an die Teilgebenden (Lernenden) zu übertragen. Natürlich kann man auf Fragen antworten, und natürlich kann man Lernende auf hilfreichen Content zum Selbst-Einsteigen hinweisen. „Lern-Begleiter“ ist wohl die stimmigste Bezeichnung für so eine Rolle. Grundsätzlich muss ein „Lern-Begleiter“ nicht immer schon die mögliche Lösung kennen. Dann reiht man sich nach dem Rahmen-Setzen bei den Lernenden mit ein.

Das Practice First Modell scheint wohl weniger geeignet für den Ersteinstieg von Lernenden in ein für sie gänzlich neues Thema. Wo es sich am meisten bewährt, müssen wir noch herausfinden.

Practice für „Practice First“

Wir wollen das Practice First Konzept auf jeden Fall weiter einüben. Beim nächsten Corporate Learning Camp könnte es Practice First Session-Tracks geben. CLC Meetups könnten Practice-Sessions sein. Regionale CLC-Communities könnten Practice-Sessions gestalten.

Lasst uns Practice First zu einem ganz üblichen Format machen! Das ist dann wirklich Kompetenz-Lernen. Das wertet Lernende zu Teilgebenden auf. Und das stärkt die Selbstlern-Kompetenz.


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Auch wenn Du nicht beim Corporate Learning Practice Camp dabei warst, hast Du sicher eine Meinung zu der Idee. Du kannst uns Deine Gedanken

Wir freuen uns auf Deine Gedanken zur „Practice First“ Idee!