Im ersten Blog zu VR/AR hatte ich diese Frage gestellt:
Was machen der öffentliche und private Bildungssektor, Corporate Learning und das Personal- und Produktmarketing aus „Immersion“?
Torsten Fell hat dankenswerter Weise daraufhin auf dieses Video aufmerksam gemacht. Zitat aus dem Video zum derzeitigen Stand der Entwicklung: „Just a tiny scratching of the surface of what it (VR/VA) can do and what it can mean to people“. Ein sehr guter Überblick.
Weitere Antworten gab es am Donnerstag/Freitag, 30.06 und 01.07.2016 auf dem Personalmanagementkongress in Berlin. Das Personalmarketing hat die Technologie bereits übernommen. Stellenanzeigen werden in Kürze einen Link oder einen QR-Code zu einem virtuellen Rundgang durch’s Unternehmen enthalten. Die etwas teurere Variante bietet ein 3D-Modell des Arbeitsplatzes und seiner Umgebung, das mit einem Laserscanner erstellt wird und es dem potentiellen Bewerber erlaubt, sich durch einen Touch oder Click an jede beliebige Stelle – das ist räumlich gemeint – im Unternehmen zu versetzen.
Die Anbieter berichten von längeren Verweilzeiten auf virtuell erweiterten Stellenanzeigen. Das dürfte aber zu einem guten Teil der Faszination der neuen Technologie geschuldet sein und sich schnell wieder nivellieren, wenn VR zum Standard wird. Aber im Moment ist es ein Wettbewerbsvorteil.
Besonders Anbieter von elektronischen Visualisierungstechniken, die bereits jetzt im Corporate Learning eingesetzt werden, greifen diese Technologie begeistert auf. Aber ich habe noch keine Anwendung gesehen. Auch das dürfte aber nur eine Frage von Tagen oder Wochen sein.
VR wird eingesetzt, um einen ersten Eindruck von Arbeitsabläufen zu erlauben, indem sie mit virtuellem Werkzeug simuliert werden. Das dürfte vor allem für Nachwuchsmarketing interessant sein, denn wir tun uns noch immer schwer, junge Menschen für technische Berufe zu begeistern. Gesamtmetall schickt riesige Busse mit CNC-Maschinen an Schulen, aber würde ein Satz VR-Brillen nicht viel mehr leisten?
Das Produktmarketing ist vorne weg. Sie können in Kürze einen virtuellen Rundgang durch ihre Ikea-Küche machen, bevor Sie sich entscheiden. Oder in das Automodell der Zukunft einsteigen, etc. etc……..
Virtual Reality oder Virtual Fake?
Eine Frage wurde noch nicht gestellt: Jede Form von bildlicher Darstellung ist beliebig manipulierbar. Aber hier kommen wir in eine neue Dimension, da ein manipuliertes Foto etwas anderes ist als die Manipulation eines Erlebnisses. Die Fiktion ist gerade die Stärke des Mediums, aber genauso die Wiedergabe einer Realität, die sich weit entfernt befindet. Wir werden in Kürze erleben, dass beides ineinander übergeht. Was kommt da auf uns zu?
Charlotte B. Venema
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, HESSENMETALL, Corporate Learning Alliance
Dieser Beitrag wurde zuerst auf colearnall.de veröffentlicht.