Reskilling: Der Schlüssel zum Erfolg in der sich wandelnden Arbeitswelt

Eine aktuelle Studie von ForscherInnen der Harvard Business School und der Boston Consulting Group zeigt, dass Reskilling nicht nur ein Trend, sondern eine strategische Notwendigkeit für Unternehmen geworden ist. Das berichtet die Harvard Business Review in ihrem aktuellen Artikel „Designing a Successful Reskilling Program“.

Hintergrund

  • Der Artikel basiert auf einer Umfrage unter ca. 1.200 HR-Verantwortlichen und 200 Führungskräften in den USA.
  • Er baut auf einem früheren Artikel „Reskilling in the Age of AI“ auf und erweitert die dort vorgestellten fünf Paradigmenwechsel um einen sechsten.

Die 6 Paradigmen des Reskillings

1. Reskilling als strategischer Imperativ

  • 56% der Befragten setzen aktiv Reskilling-Initiativen um.
  • 82% dieser Unternehmen wollen damit fortfahren.
  • Hauptziele: Anpassung an neue Technologien, Talentgewinnung und -bindung.

2. Verantwortung aller Führungskräfte

  • HR leitet meist die Reskilling-Agenda.
  • Nur 13% der Unternehmen beziehen andere Top-ManagerInnen in Design und Umsetzung ein.
  • Nur 34% haben Reskilling als KPI für Führungskräfte etabliert.

3. Change-Management-Initiative

  • 92% der Programme beinhalten On-the-Job-Training.
  • 60% der Firmen nutzen Skill-Assessments zur Teilnehmerauswahl.
  • 70% bieten spezielles Training für ManagerInnen von umgeschulten MitarbeiterInnen.

4. Attraktivität der Programme

  • 40% haben Schwierigkeiten, geeignete KandidatInnen zu finden.
  • 78% präsentieren Reskilling als Wahl, nicht als Pflicht.
  • 64% ermöglichen Training während der Arbeitszeit.

5. Ökosystem-Ansatz

  • 61% arbeiten mit externen TrainerInnen.
  • 61% nutzen staatliche Programme und Anreize.
  • 55% der Finanzierung kommt von ArbeitgeberInnen selbst.

6. Analyse und Messung (neues Paradigma)

  • 86% führen Pilotprojekte durch.
  • Fast alle verfolgen KPIs, meist outputorientiert (z.B. Teilnehmenden-Zahlen).
  • Nur 33% messen Auswirkungen auf Geschäfts- oder HR-Ergebnisse.
  • 56% berechnen oder kennen den ROI nicht.

Schlussfolgerung

  • Reskilling wird zunehmend wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit.
  • Erfolgreiche Programme erfordern strategische Priorisierung, Führungsengagement, Change Management, attraktive Gestaltung, Zusammenarbeit und rigorose Erfolgsmessung.
  • Frühzeitige und effektive Implementierung kann einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil schaffen.