Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Arbeitswelt rasant. Aus der Corporate Learning Perspektive müssen Mitarbeiter*innen über die entsprechenden Kompetenzen verfügen, um in Zukunft erfolgreich zu sein. Dr. Martin Lindner stellte beim CLCLunch&Learn die Ergebnisse der Studie Future Skills für eine von KI beeinflusste Lebens- und Arbeitswelt der DHBW vor. Die Studie gibt Einblicke in die aktuelle Situation (Stand: Sommer 2023) und die Zukunft der Arbeit im Kontext von KI.
KI ist bereits heute in vielen Unternehmen Realität. 55% der Befragten der Studie haben einen signifikanten KI-Aktivitätsindex. Die Studie zeigt, dass KI die Arbeitswelt stark verändern wird und dass Mitarbeiter*innen über die entsprechenden Kompetenzen verfügen müssen, um in der Zukunft erfolgreich zu sein.
Die Studie identifiziert verschiedene KI-Kompetenzen, die für die Zukunft der Arbeit wichtig sind. Dazu gehören:
- Soziale Fähigkeiten, also Kompetenzen für den sozialen Bereich, auf Mitmenschen bezogen (Kreativität, Problemlösungsfähigkeit, unternehmerisches Denken)
- Objektbezogene Fahigkeiten, also Komptenzen, die benötigt werden, um KI-Systeme zu entwerfen, zu entwickeln und zu implementieren (z.B. KI-bezogene Kommunikation, Systemdesignkompetenz, kritische digitale Kompetenz)
- Subjektbezogene Fähigkeiten, diese umfassen alles, was meine eigenen Kompetenzen für mich selbst betrifft (z.B. aktive Steuerungsfäghigkeit und gezielte Nutzung von KI)
Zu den einzelnen KI-Kompetenzen wurden die Teilnehmenden gefragt, ob die jeweilige Kompetenz schon einmal benötigt wurde (Erfahrung), welche Rolle diese Kompetenz perspektivisch spielen wird (Relevanz in der Zukunft) und wie sicher sie sich im Umgang mit der jeweiligen Kompetenz fühlen (Souveränität).
Kommunikation im Zusammenhang mit KI, Systemdesign und kritische digitale Kompetenz sind die Future Skills mit den meisten Erfahrungen. Die Kooperationskompetenz ist am geringsten ausgeprägt:
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass bei einigen Future Skills wie Lernkompetenz, Selbstkompetenz und kritischer Gestaltungskompetenz eine deutliche Diskrepanz zwischen Erfahrung und Souveränität besteht. Im Bereich der Kooperationskompetenz (z.B. Wie kooperieren wir in unserer Organisation in Bezug auf KI? Tauschen wir beispielsweise Prompts aus, die es in der Organisation genutzt werden?) gibt es sowohl wenig Erfahrung als auch eine geringe Souveränität.
Das bedeutet, dass die Befragten sich selbst in einigen Bereichen eine hohe Kompetenz zuschreiben, obwohl sie in diesen Bereichen nur über geringe Erfahrungen verfügen.
Die Befragten halten es für sehr wichtig, dass ihre Organisation KI-Expertise aufbaut und wünschen sich Weiterbildungsangebote zum Thema KI von der DHBW.
Es sei darauf hingewiesen, dass sich die KI-Landschaft und die damit verbundenen Kompetenzen rasch weiterentwickeln. Daher ist es möglich, dass einige Ergebnisse der Studie bereits nicht mehr ganz aktuell sind. Außerdem konzentriert sich die Studie ausschließlich auf die Fähigkeiten von Menschen. Die Auswirkungen von KI auf Unternehmen und Gesellschaft wurden nicht berücksichtigt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Menschen die Bedeutung von KI für die Zukunft erkennen. Es wird deutlich, dass KI bereits heute einen großen Einfluss auf die Arbeitswelt hat und dieser Einfluss in Zukunft noch weiter zunehmen wird. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen sich daher auf die Veränderungen durch KI vorbereiten und ihre Kompetenzen in diesem Bereich weiterentwickeln. Es besteht ein Bedarf an Weiterbildung und Qualifizierung, um die erforderlichen Kompetenzen zu entwickeln und angesichts der dynamischen Entwicklung der Technologien auf dem neuesten Stand zu halten. Corporate Learning steht vor der Herausforderung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei durch Weiterbildungsangebote zum Thema KI zu unterstützen.
Weiterführende Informationen zur Studie: