Die CLC soll weiterleben – unabhängig von mir

Die Corporate Learning Community hatte ein Vorbild, die “Internet Time Alliance”. Jay Cross versammelte 2009 Jane Hart, Harold Jache, Charles Jennings und Clark Quinn in der “Denkfabrik”, die sich mit organisatorischem Lernen beschäftigte. Die Internet Time Alliance war damals nicht zu überhören. Unter der Marke entstanden viele anregende Beiträge.
Jay Cross verstarb 2015 mit 71 Jahren. Seitdem hört man nichts mehr von der Internet Time Alliance.

Logo des Vorläufers der Corporate Learning Community

Die Corporate Learning Community ist im deutschsprachigen Raum in Anlehnung an das Vorbild zunächst als “Corporate Learning Alliance” gestartet. Ein altes Logo gibt es auch noch. Bald danach erfolgte schon die Umbenennung in “Corporate Learning Community”. Und die soll noch lange bestehen – auch wenn der Gründer nicht mehr da ist. Ich kann mit meinen 73 Jahren die Endlichkeit meines Lebens ja nicht mehr ausblenden. Da ist es besser, die Nachfolge rechtzeitig zu regeln.

Vier Experten wollen meine Rolle ausfüllen

Vier gleich? Nein ich habe nicht für Vier gearbeitet. Ich konnte nur meine Zeit und meine Energie voll für die CLC einsetzen. Im Nachfolge-Team haben sich 4 Experten zusammengefunden, die andere Haupt-Jobs bewältigen müssen. Aufgeteilt wollen sie die Aufgaben neben ihren beruflichen Anforderungen erledigen. Das hat ja auch den Vorteil, das alle vier aktuelle Organisations-Erfahrungen einbringen.

Ich bin ganz glücklich, dass meine 4 Wunsch-Kanditat:innen auf mein Ansinnen nach kurzem Überlegen zugesagt haben:

Das neue CLC-Steuerungsteam: Giovanna Lo Presti, Harald Schirmer, Herwig Kummer, Martin Geisenhainer

Es geht nur um meine Rolle: Hauptsächlich um die große Ausrichtung der Corporate Learning Community, um das Miteinander-Umgehen in der Community, und um die öffentliche Kommunikation. Dazu gehört auch der Anstoß von Events und Projekten in der CLC. Das bedeutet nicht, dass das Team das alles selbst machen muss. Eine Community lebt ja von den Aktivitäten der Mitglieder. Und trotzdem braucht es eine Instanz, die den Rahmen dafür setzt, die Leitplanken sichtbar macht. Eigentlich kann man eine Community nicht führen. Aber die Erfahrung zeigt auch, dass Communities ohne diese “Führung” nicht funktionieren. Und diese “Führungsrolle” (der Begriff “Community-Manager” ist hier auch nur teilweise passend) erfolgt noch unter erschwerten Bedingungen: Niemand wird für sein Engagemant bezahlt. Alle müssen sich freiwillig engagieren. Das gilt übrigens auch für dieses Vier-Personen-Steuerungsteam.
“CLC Steuerungsteam” ist der Begriff, den ich derzeit am passendsten finde. Aber vielleicht benennen die Vier sich ja demnächst noch anders.

Ich werde 2025 noch dabei sein

So jedenfalls der Plan. Wenn Übergabe und Einarbeitung gut klappt, dann übernimmt das Steuerungsteam schon bald. Dafür hat Simon Dückert und Silvia Roderus mit dem professionellen “Expert Debriefing Prozess” zu meinen Aufgaben und Erfahrungen Dokumente zum Nachschauen erzeugt, wofür ich ihm sehr dankbar bin.

Im Laufe des Jahres 2025 soll auch meine Geschäftsführer-Rolle in der rechtlich notwendigen CLC gUG auf das Team übergehen. Die CLC gUG mussten wir günden, weil eine Community rechtlich nicht handlungsfähig ist. Um Ticket- oder Sponsoren-Rechnungen zu stellen, braucht man eine Rechtsform. An der CLC gUG wird sich nichts ändern.

Die CLC ist nach wie vor keine hierarchische Organisation!

Die Corporate Learning Community bleibt der offizielle Rahmen für die vielfältigen Initiativen ihrer Mitglieder. Das mit- und voneinander Lernen bleibt unser Kern. Die Initiativen für gemeinsame Lerngelegenheiten können von jedem Community-Mitglied ausgehen. Nur die generelle Ausrichtung aufs Lernen in Organisationen soll im Fokus stehen. Das hat bisher schon gut funktioniert – und soll auch so bleiben.

Weil es in Communities immer wieder Anregungen für Aktivitäten braucht, wird es das CLC-Kernteam auch weiterhin geben. (Das Steuerungsteam gehört selbstverständlich auch dazu.)

Die Übergabe an das CLC-Steuerungsteam erfolgt zu einem guten Zeitpunkt

Den Vor-Vorläufer, aus dem später die Corporate Learning Community entstanden ist, habe ich mit Charlotte Venema 2007 gegründet. Ich bin damit jetzt 17 Jahre für die Community aktiv. Da ist es für die Community auch gut, wenn andere, jüngere meine Steuerungs-Rolle übernehmen.

Zudem hat die Corporate Learning Community aus meiner Sicht gerade ein Ziel erreicht: Das selbstgesteuerte Lernen in den Organisationen wieder “hoffähig” zu machen und Anregungen für unterstützende Initiativen zu geben. Ja, das ist noch nicht in allen Organisationen üblich. Aber jetzt praktizieren das schon so viele, dass die anderen sich das dort abschauen können.

Die CLC braucht gerade einen neuen Fokus. So eine Neu-Gestaltungs-Absicht ist ja eine gute Start-Bedingung für das neue Steuerungsteam. Die CLC-Zukunft-Konferenzen zielen übrigens auch darauf.

Ich freue mich auf Zusammenarbeit und Übergabe!

Wenn vier so kompetente Menschen meine “Mission” fortsetzen wollen, dann ehrt mich das. Und ich selbst darf langsam loslassen – und es geht trotzdem weiter mit der Corporate Learning Community. Ein sehr schönes Gefühl!

Liebe Community-Mitglieder:

Das CLC-Steuerungsteam braucht Euch und Eure Unterstützung. Eure Resonanz ist ihr einziger Lohn. Also: Auch jede und jeder von Euch ist verantwortlich für die Weiterentwicklung der Corporate Learning Community!

Weiter viel Erfolg!
Karlheinz